Für jedes Unternehmen, das stetig neue Kunden anzieht, stellt sich irgendwann die Frage, wie es weiter wachsen will und kann. Darum geht es bei der Skalierung: Ihre Produktion, Ihre Dienstleistung an die gewünschte Kapazität anzupassen und gleichzeitig immer noch die Flexibilität zu bewahren, innovativ zu sein und neue Angebote zu entwickeln.
Ihre IT ist ein enormer Hebel für eine erfolgreiche Skalierung. Andererseits muss sie aber auch dafür ausgelegt sein, das leisten zu können. Das hängt in großem Maße davon ab, inwieweit man Ihr Unternehmen bereits als „Digital Factory“, als „Digitale Fabrik“ bezeichnen kann.
Machen wir den Skalierbarkeitstest und sehen wir uns genauer an, welche Kriterien für eine gute Skalierung sprechen und welche Punkte sich als Engpass oder Showstopper eignen.
Wie hoch stehen Sie auf der Skala einer Digital Factory?
Nutzen Sie digitale Technologien zur Modellierung, Kommunikation und zum Betrieb des Fertigungsprozesses? Dies ermöglicht es, Verfahren, Produkte und Systeme zu konfigurieren, zu modellieren, zu simulieren, zu beurteilen und zu bewerten, bevor Sie sie bauen. Das erlaubt schnelle Reaktionen und Neuentwicklungen ohne allzu großes finanzielles Risiko.
Viel wichtiger jedoch ist die Geschwindigkeit, mit der simuliert und gehandelt werden kann. Dies ist die allererste Voraussetzung für ein gutes Skalierungsverhalten.
In welche Richtung können Sie skalieren?
Im Allgemeinen gibt es zwei Ansätze, um eine Anwendung für zukünftiges Wachstum vorzubereiten: vertikale und horizontale Skalierung. Um es an einem Beispiel eines Systems klarzumachen:
- bei der vertikalen Skalierung wird einem Rechner mehr Leistung hinzugefügt, z. B. durch eine Erhöhung der RAM- oder Festplattenkapazität. Obwohl die vertikale Skalierung relativ schnell und einfach zu implementieren ist, unterliegt sie den Grenzen der Hardware.
- bei der horizontalen Skalierung erfolgt die Aufstockung der Ressourcen durch weitere Maschinen. Der entscheidende Vorteil hierbei ist, dass die horizontale Skalierung mehr Endpunkte für Client-Verbindungen bietet und die Last gleichmäßiger auf die Knoten verteilt.
Genau dieser Unterschied ist extrem wichtig und grundlegend: erst eine Dezentralisierung oder Erweiterung in die Breite erlaubt eine ordentliche Skalierung.
Zentrale Steuerung wirkt wie ein Bremsklotz
Traditionell fahren viele Unternehmen mit einer zentralen Projektsteuerung mit längeren Entscheidungsprozessen und langfristig geplanten Budgets. Bei Unternehmen im Stil einer Digital Factory agieren dezentrale, autonome Sprint Teams und entwickeln in kurzen Intervallen mit anwendbaren Zwischenergebnissen. Auf diesem Wege gewinnen Sie Tempo bei dem Ausbau Ihrer Systeme und Services – kurzum in den Feldern, in denen skaliert werden muss.
„Distributed resourcing“ wirkt Wunder
Hier geht es um die intelligente Verteilung von Ressourcen. Darunter fallen sowohl materielle als auch virtuelle. Wenn Ihr Unternehmen die Fähigkeit besitzt, Ressourcen schnell hinzuzufügen oder die Ressourcen der Lieferanten und Abnehmer auf möglichst viele zu verteilen, kann Ihr Output auch beim Skalieren aufrechterhalten werden.
Gleiches gilt für das verteilte Design der Informationsressourcen eines digitalen Geschäftsmodells. Dort spielen unterschiedliche Faktoren eine Rolle. Es beginnt schon mit der Datenmodellierung, dem Software-Design und endet mit flexiblen Ad-hoc-Zugriffsmöglichkeiten.
Erst wenn Ihre Datenlandschaft so optimiert ist, erlaubt sie ein schnelles Wachstum, ohne dass es zu Leistungseinbußen oder Überlastungen im System kommt.
Hier kommt die „Power of Modularity“ zum Tragen. Dies wurde schon in den Design Rules von Baldwin & Clark im Jahr 2000 überzeugend beschrieben. [1]
Sind die Mitarbeiter bereit für den Wandel?
Eine starke digitale Transformation oder Skalierung beginnt mit dem Verständnis Ihrer Mitarbeiter. Es geht hier einerseits um das rein technische oder prozessuale Wissen der Anwender. Diese Anforderung variiert je nach Unternehmen und Branche.
Die Akzeptanz und Motivation auf der Mitarbeiterseite sind mindestens ebenso wichtig. Wenn die Digitalisierung Ergebnisse liefert, wächst das Vertrauen in den Prozess. Wenn auch eine starke digitale Skalierung Arbeitsplätze nicht gefährdet, sondern aufwertet, haben Sie die Belegschaft auf Ihrer Seite. Unterschätzen Sie diesen psychologischen Faktor nicht, denn gerade dies könnte zu einem großen Hemmschuh werden.
Mit dem Fachkräftemangel kommt ein weiterer Engpass hinzu: viele Unternehmen können nicht die erforderliche Qualität und Quantität an IT-Spezialisten gewinnen und halten.
Skalierbarkeit wird überlebenswichtig!
Es gibt hier nichts zu beschönigen: wenn Sie erst ganz am Beginn einer digitalen Optimierungsstrategie stehen und Ihr Unternehmen in kaum einem Bereich digitalisiert ist, gehen Sie ein hohes Risiko ein. Wenn Sie mit der Digitalisierung beginnen, werden Sie diese – wenn überhaupt – erst später reibungslos skalieren können. Das heißt, dass es erst gilt, diesen Rückstand aufzuholen, um dann beweglich zu sein für Markt- und Nachfrageänderungen.
Wir bieten Ihnen sowohl bei den ersten Digitalisierungs-Schritten als auch bei der Skalierung wertvolle Expertise. Das bedeutet mehr Innovation, mehr Motivation, neue Chancen und nachhaltige Erfolge für Sie. Nutzen Sie unsere Erfahrungen!
[1] Design Rules Volume I: The Power of Modularity Baldwin & Clark, 2000