Corona: Ein Argument für mehr Automatisierung?

Wer Corona als ein Argument für Automatisierung braucht, ist bereits spät dran. Automatisierung ist ein Schlagwort, unter das die verschiedensten Bereiche fallen, von der Automatisierung in technischen Fertigungsanlagen bis hin zur Automatisierung von Prozessen. Allen ist gemeinsam, dass der Mensch sich auf höherwertige Aufgaben wie die Steuerung und Kontrolle konzentrieren kann.

Die wichtigsten Ziele sind jedoch die Effizienzsteigerung und Kostenoptimierung. Und gerade diese sind in wirtschaftlichen Krisen wie der jetzigen eminent wichtig. Um die Antwort vorwegzunehmen: Corona ist sogar ein zwingendes Argument für mehr Automatisierung. Sehen wir etwas genauer hin.

Die Krise als Treiber zugunsten von Business Prozessautomatisierung

Es gibt wichtige empirische Gründe, warum wir erwarten könnten, dass Corona die Zukunft der Arbeit drastisch verändern wird. Jeder größere Wirtschaftsabschwung, der uns seit dem Siegeszug der Informations- und Kommunikationstechnologie traf, hat zu einem dauerhaften Verlust von leicht automatisierbaren (Routine-)Jobs geführt. Es ist unbestreitbar, dass Rezessionen eine kritische Zeit sind.

Die Wirtschaft überdenkt ihre Prozesse und steigert die Produktivität durch Automatisierung innerhalb der Unternehmen. Dem entspricht die Transformation des Marktes, in dem die Marktanteile und produktiven Ressourcen von den weniger zu den höher automatisierten Unternehmen geschieht. Im Klartext: einige Unternehmen werden aufgeben und schließen, andere werden ihren Part übernehmen. 

Der Kostendruck ist enorm und durch Automatisierung lässt sich der Druck mildern. Wenn eine Automatisierung von Prozessen (BPA) gut durchdacht und implementiert ist, wird sie sich kurz- bis mittelfristig positiv auf die Produktionskosten auswirken. Die Unternehmen, die bereits viele Bereiche automatisiert haben, sind hier klar im Vorteil. Ob die Automatisierung in der Bearbeitung von Kundenaufträgen, der Verfolgung von Sendungen und Verwaltung der Logistik oder in der internen Produktionssteuerung geschieht: Kosten werden gesenkt und Durchlaufzeiten minimiert.

Ein weiterer wichtiger Vorteil ergibt sich, wenn Ihr Unternehmen wachsen will. Normalerweise steigen dann die Betriebskosten. Mehr Transaktionen bedeuten mehr Verwaltungsaufwand – und mehr Mitarbeiter, die damit Schritt halten müssen. Bei der Automatisierung kann der Skaleneffekt jedoch einen großen Unterschied machen. Wenn Sie mehr Umsatz erzielen, können Sie durch die Automatisierung den erhöhten Arbeitsaufwand mit den bereits vorhandenen Ressourcen bewältigen. Und so viel scheint sicher: nach dieser Krise wird es einen großen Aufholbedarf im Konsum, aber auch bei den Investitionen geben.

Diejenigen, die noch nicht damit begonnen haben ihre Prozesse zu automatisieren, sind zwingend gefordert, denn die Transformation des Marktes in und nach dieser Krise ist absehbar.

Von daher gesehen forciert Corona nur den Trend zur Automatisierung, der ohnehin seit Jahren massiv Fahrt aufgenommen hat.

Die Gesundheitskrise selbst fordert mehr Automatisierung

Aufgrund der Corona-Pandemie setzen weltweit so gut wie alle Staaten auf eine stärkere Kontaktvermeidung, sei es durch die Limitierung der Kundschaft im Präsenzhandel oder durch Home-Office Vorgaben.

Die Unternehmen erfinden ihre Arbeitsabläufe gezwungenermaßen neu, um die Gesundheitsrisiken für ihre Mitarbeiter und die Kunden zu minimieren. Der Umstieg auf Home-Office setzt eine weitere Digitalisierung und Automatisierung vieler Arbeitsabläufe voraus. 

Firmen, die nicht ohne weiteres auf Telearbeit umstellen können, konzentrieren sich stattdessen auf die Risikominderung, indem sie die Interaktion zwischen Mitarbeitern durch die Interaktion zwischen Arbeitern und Maschinen oder Software ersetzen. Ein noch weitergehender Schritt wäre die Menschen in einigen Bereichen komplett durch Maschinen und Programme zu ersetzen. Ob man dies für eine Dystopie hält, für wünschenswert oder nicht: Sie als Unternehmer müssen abwägen, welche Anwendungsgebiete sich in welchem Ausmaß digitalisieren lassen. 

Die Corona-Krise bringt noch eine weitere Besonderheit mit sich. Es gibt Branchen, die schon immer von der Automatisierung betroffen waren, wie die Industrie und das verarbeitende Gewerbe. Zum Beispiel hat sich die Anzahl der Industrieroboter im Laufe des letzten Jahrzehnts verdreifacht.

Neben diesen Branchen wird jedoch nun durch Corona zusätzlicher Automatisierungsdruck in Branchen mit hohem Infektionsrisiko entstehen. Dazu gehören insbesondere das Bildungs- und Gesundheitswesen. Fernunterricht statt Präsenzklassen. Telemedizin statt der Vor-Ort-Termin beim Arzt. All das dient nicht nur dem Schutz vor Ansteckung und Eindämmung der Pandemie. Es bietet natürlich auch eine große Effizienzsteigerung mit Kosteneinsparungen in der Folge.

Oft ist auch ein besserer Service für den Kunden inklusive. Ob die Digitalisierung nun eine schnellere Diagnose bei einem Patienten möglich macht oder einen schnelleren Versand Ihrer Produkte: der Kunde freut sich.

Denken Sie als Unternehmer, denken Sie als Visionär: was entspricht in Ihrem Unternehmen der Herstellung von maßgeschneiderten Teilen und medizinischen Implantaten mithilfe von 3D-Drucktechnologien? Was wäre der Quantensprung, den Sie machen könnten?

War da nicht mal etwas mit Industrie 4.0? 

In der aktuellen Situation stellen viele Unternehmen Investitionen zurück oder kalkulieren mit spitzem Stift. Das ist verständlich, denn das Ziel Nummer 1 ist zu überleben und mit möglichst geringen Schäden durch die Krise zu kommen.  Aber die Digitalisierung und Automatisierung der Produktion ist damit nicht aufgehoben. Genausowenig wie BPA, legt die Robotic Process Automation (RPA) zur Unterstützung arbeitsintensiver Tätigkeiten eine Pause ein.

Die Vorteile, die sich aus der Automatisierung ergeben sind zu verlockend: Steigerung der Produktivität, Nachhaltigkeit und Innovation bei gleichzeitiger Kostenreduzierung. Dies bringt Wettbewerbsvorteile … und garantiert das Überleben eines Betriebes.

Sie sehen: der Zielkonflikt ist offensichtlich und Sie müssen zumindest mittelfristig reagieren. Dies bedeutet, bereits jetzt Strategien und Pläne zu entwickeln. Denn wenn Sie sich im Moment ausschließlich auf das Überleben konzentrieren, werden Sie mittelfristig eben nicht überleben.

Sobald sich die Pandemie dem Ende nähert – und das scheint absehbar – wird es eine kurze Verschnaufpause geben, gefolgt von einer rasanten Aufholjagd, die dann in ein neues Leben nach der Krise mündet.

Sie sollten sich also bereits jetzt fragen, wo Schwachstellen und Optimierungspotenzial der bisher verwendeten Systeme und Prozesse liegen. Fehlentscheidungen und nicht Investitionen werden in naher Zukunft vielen Unternehmen Probleme bereiten. Daher benötigt jeder Unternehmer sowohl eine gute Strategie als auch Echtzeit-Transparenz für kritische Geschäftsentscheidungen.

Wege aus der Krise – unser Fazit

Wir denken, dass Automatisierung und Industrie 4.0 keineswegs eine Pause einlegen – im Gegenteil. Eine Bewertung der Erfahrungen aus der Krisenzeit und ein konstantes Hinterfragen der eigenen Prozesse sind die Zutaten, mit denen sich ein Unternehmen langfristig auf der Erfolgsspur halten lässt.

Wir unterstützen Sie mit unserer Expertise, damit Sie dieses Rennen gewinnen.

Eine Antwort

  1. Das ist ein sehr interessanter Artikel zur Automatisierung gewesen. Ich habe mir bereits einige Beiträge dazu durchgelesen. Vielen Dank, jetzt habe ich genug Wissen zu diesem Thema gesammelt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Abonniere unseren Newsletter!

Verpasse keine neuen Beiträge mehr!